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Gilles hat durch einen mysteriösen Unfall (war es ein Unfall?) sein Gedächtnis verloren. Seine Ehefrau Lisa kehrt mit ihm in die gemeinsame Wohnung zurück. Ist es wirklich seine Wohnung? Ist Lisa wirklich seine Frau? Gilles kann sich (scheinbar) an nichts erinnern. Wer ist er? Wer ist Lisa? Was für eine Ehe führten sie?

Mühsam versucht er, seine Vergangenheit, sein Leben zu rekonstruieren. Beunruhigt und amüsiert zugleich, lauscht er dem wundervollen Portrait, das Lisa von ihm, ihrem Zusammenleben und ihrer gemeinsamen Liebe zeichnet. Doch wenn Lisa nun lügen würde? Ist er tatsächlich so, wie sie ihn beschreibt, waren sie tatsächlich so verliebt, wie sie sagt, oder war es im Gegenteil eine Hassliebe, die sie verbindet? Oder spielt gar Gilles falsch? Weiß er mehr, als er zugibt?

Kleine Eheverbrechen ist ein faszinierendes, funkelndes Vexierspiel, in dem in überraschenden Theatercoups die Situationen immer wieder umkippen und in neue Konstellationen münden, die das Vorangegangene auf den Kopf stellen. Nichts ist so wie es scheint und bis zum Schluss bleiben die Zuschauer wie die handelnden Personen selbst im Ungewissen, was geschehen wird.


Mit:

Annette Ziellenbach & Michael Pundt

Regie:

Ralf Knapp


Premiere am 18. Juni 2008
Schwankhalle Bremen



Oh je, wie rührt mich dies!

Ralf Knapp zeigt in der Schwankhalle "Kleine Eheverbrechen"

In Eric Emmanuel Schmitts Zwei-Personen-Drama "Kleine Eheverbrechen", das jetzt als Produktion des Bremer Ensembles in der Schwankhalle Premiere hatte, werden in der Manier eines guten Kriminalstücks Schicht um Schicht die wahren Abgründe der oberflächlich so harmonischen Ehe aufgedeckt. Lange werden die Zuschauer im Unklaren darüber gelassen, welche Art von Unfall es denn gewesen sein mag, der zu Gilles’ Amnesie führte. Als die volle, mörderische Wahrheit schließlich ans Licht kommt, nutzt das Paar, voller Sentimentalität, nach vielen vergeblichen Versuchen die Chance für einen Neubeginn.

Ralf Knapp hat dieses abgründige Katz- und Mausspiel mit viel psychologischem Fingerspitzengefühl und Gespür für die leisen Untertöne in Szene gesetzt. Annette Ziellenbach wächst in der Rolle der Lisa förmlich über sich hinaus. Ein vor zorniger Energie berstendes Persönchen, das stark und zerbrechlich zugleich ist. In ihren tränenfeuchten Augen glitzert die Verzweiflung, wenn sie verlangt: "Ich brauche es aber, dass man sich um mich kümmert!"

(Weser-Kurier, 21.6.2008)



































Annette Ziellenbach und Michael Pundt bei der Arbeit...
Kleine Eheverbrechen

von Éric-Emmanuel Schmitt