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Hexenjagd in Bremen-Nord

Ralf Knapp inszeniert derzeit mit dem Statt-Theater Vegesack Arthur Millers "Hexenjagd". Zum 20. Jahrestag des Statt-Theaters hat sich das Amateurtheater mit dem modernen Klassiker des amerikanischen Theaters einen echten Brocken vorgenommen. "Das eben finde ich am Statt-Theater so beeindruckend", sagt Ralf Knapp. "Da geht man nicht auf Nummer sicher und spielt eine Boulevard-Komödie nach der anderen; da geht man auch einmal künstlerische Risiken ein und setzt sich Ziele, die weit über übliche Amateurtheaterambitionen hinausgehen - auch wenn sich ein Gutteil des Publikums - frei nach der Nazi-Zensur-Parole 'Herr Kästner, wo bleibt das Positive?' - gern weiter im Boulevard suhlen würde."

Nun scheint es nicht unbedingt ein Wagnis, das 50 Jahre alte Stück, das heute einen unbestrittenen Ehrenplatz unter den Klassikern des modernen Theaters einnimmt, auf die Bühne zu bringen. "Keine Frage, dass eine Inszenierung dieses Textes auch heute noch lohnt. Aber allein die Struktur des Stücks: über weite Strecken endlose Dialoge vor Gericht - und das mit zum Teil 20 Personen gleichzeitig auf der Bühne - stellt eine echte Herausforderung für jeden Regisseur, für jedes Ensemble dar - jedenfalls wenn man es ernst damit meint, dem Stück seine Dringlichkeit zurückzugeben." Und Ralf Knapp fügt hinzu: "Und ich habe nicht die Absicht, mich hier mit Halbheiten zufrieden zu geben."

Annette Ziellenbach & Michael Pundt (Foto: Bianca Oostendorp)

Premiere ist im KulturBahnhof Vegesack.



07/2009

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